75 Jahre nach seinem ersten Auftritt beim legendären Langstreckenrennen Mille Miglia hat der BMW 328 auch die jüngste Ausgabe der traditionsreichen Vergleichsfahrt mit Bravour gemeistert. Mit der Nominierung von gleich neun BMW 328 brachte die BMW Group Classic auch in diesem Jahr die enge Verbundenheit der Marke BMW mit der Mille Miglia zum Ausdruck.
Alle an den Start geschickten Exemplare des historischen Sportwagens absolvierten die weltweit bedeutendste Oldtimer-Wettfahrt mit jener Zuverlässigkeit, die dem BMW 328 schon 1938 zu einer glanzvollen, vom Klassensieg gekrönten Premiere verholfen hatte. Begleitet vom Applaus unzähliger Zuschauer traf das Aufgebot der BMW Group Classic nach Abschluss der drei herausfordernden Rennetappen ohne technische Probleme am Start- und Zielort im norditalienischen Brescia ein.
„Den BMW 328 auf dieser traditionsreichen Strecke zu sehen, ist immer wieder ein faszinierendes Erlebnis“, erklärte Dr. Ralf Rodepeter, Leiter BMW Museum und BMW Group Classic Marketing. „Die Vorstellung, dass die 1000 Meilen vor 75 Jahren im Höchsttempo und ohne Zwischenstopp gefahren wurden, nötigt jedem Rennsport begeisterten Beobachter tiefsten Respekt ab. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir die Fahrzeuge, mit denen diese Leistungen erbracht wurden, heute auf so authentische Weise präsentieren können.“
Gerade das Getriebe der historischen BMW 328 wird bei der Mille Miglia außerordentlichen Belastungen ausgesetzt. Alle teilnehmenden BMW 328 verfügten deshalb über den seit Kurzem im Sortiment der BMW Group Classic befindlichen originalgetreuen Nachbau des Getriebes. Die aufwändige Nachfertigung wurde in enger Abstimmung mit dem internationalen Automobildachverband FIA und dem Weltverband der Oldtimer-Clubs, FIVA, entwickelt und schafft damit authentischen Ersatz für das Schaltwerk des Sportwagen-Klassikers aus den 1930er Jahren. Beim Renneinsatz auf der Mille Miglia 2013 bewies das neue Getriebe seine Standfestigkeit.
Die Mille Miglia wurde erstmals 1927 ausgetragen und galt schon bald als weltweit größte Herausforderung des Rennsports. Bis 1957 wurde auf öffentlichen Straßen, teils auch auf unbefestigten Wegen und durch enge Ortschaften gefahren. Für Rennfahrer wie Tazio Nuvolari, Stirling Moss, Rudolf Caracciola, Juan Manuel Fangio und Fritz Huschke von Hanstein wurde die Mille Miglia zur spektakulären Bühne, Automobilhersteller stellten durch erfolgreiches Abschneiden bei diesen Rennen die Leistungsfähigkeit ihrer Produkte eindrucksvoll unter Beweis. Dem BMW 328 wurde diese Aufgabe erstmals im Jahr 1938 zugedacht. Auf Anhieb belegten die mit dem BMW 328 angetretenen Teams die Plätze eins bis vier in der Wertungsklasse für Fahrzeuge mit maximal 2,0 Litern Hubraum. Mit Zuverlässigkeit, Effizienz, geringem Gewicht und hervorragenden Fahreigenschaften ließ der Mille-Miglia-Neuling zudem auch die meisten weit leistungsstärkeren Boliden weit hinter sich. Am Ende errang das britische Fahrer-Duo Fane/Williams nicht nur den Klassensieg, sondern auch Rang acht im Gesamtklassement. Zwei Jahre später wurde der Triumph perfekt: Mit dem BMW 328 Mille Miglia Touring Coupé beendeten Fritz Huschke von Hanstein und Walter Bäumer die Mille Miglia 1940 als Sieger der Gesamtwertung.
Die Erinnerung an die Leistungen und Erfolge von einst leben bei der seit 1977 alljährlich als Zuverlässigkeits- und Gleichmäßigkeitsfahrt ausgetragenen Prüfung über 1000 Meilen wieder auf. Der Verlauf der Strecke, von den Veranstaltern in diesem Jahr mit exakt 1555,24 Kilometern bemessen, orientiert sich am historischen Vorbild. Nach dem Start in Brescia führte die erste Etappe nach Ferrara, am Tag darauf ging es über Ravenna und San Marino nach Rom, wo die BMW 328 inmitten des rund 400 Fahrzeuge umfassenden Feldes vor der Engelsburg begeistert empfangen wurden. Auf der letzten und zugleich längsten Teilstrecke durchquerten die Klassiker unter anderem Siena und Florenz, um schließlich in Brescia das Ziel zu erreichen.
Im Aufgebot der BMW Group Classic waren neben fünf BMW 328 aus der einstigen Serienproduktion auch vier besonders exklusive Einzelstücke vertreten. Dazu gehört das von Hanns Werner Wirth und seinem Co-Piloten Christian Geistdörfer ins Ziel gebrachte Siegerauto von 1940, das BMW 328 Mille Miglia Touring Coupé. Auch der BMW 328 MM Roadster, der 1940 auf Rang drei landete, hatte erneut einen großen Auftritt bei der Rundfahrt. Als weiteres Rennfahrzeug von einst ging der 1937 gebaute BMW 328 Berlin-Rom Touring Roadster an den Start. Komplettiert wurde die faszinierende Flotte vom BMW 328 Kamm Coupé, dessen aerodynamisch optimierte Leichtbau-Karosserie noch heute ein beeindruckendes Zeugnis für die Ingenieurskunst früherer Tage ablegt.
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